„Das Virtuelle WIR“ – Teilprojekt Lehre
In diesem Kooperationsprojekt mit dem Walk in Ruhr – Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin, Bochum, wird eine barrierearme digitale Plattform entwickelt, die u.a. für Multiplikator*innen zugeschnittene Informationen zu sexueller Gesundheit enthält. Das ZDLLM begleitet die didaktische Konzeption und Evaluation der intendierten Lehr-/Schulungsinhalte.
Es sollen die Lehrangebote des WIR systematisch in digitale Blended Learning-Konzepte überführt werden und die konzeptuellen Voraussetzungen geschaffen werden, damit Lehrende die Ausgestaltung dieser Formate zielgruppenspezifisch umzusetzen können. In einer ersten Phase werden durch einen Mapping-Prozess vorläufige Strukturierungsmaßnahmen abgeleitet. Als Anschlussmaßnahme erfolgt eine Generalisierung mit anschließender Modularisierung der studentischen Lehrangebote. Die erhaltenen Entwicklungsergebnisse werden in einer zweiten Phase auf die weiteren Schulungsangebote des „Virtuellen WIR“ übertragen und so Synergieeffekte zwischen der hochschulischen Bildungsforschung, der Mediziner*innenausbildung und gesellschaftlicher Versorgungsaspekte generiert.
Weitere Projektinformationen: https://www.wirruhr.de/wirtuell/
Start: 01.04.2024 (24 Monate Laufzeit)
Kooperationspartner: Walk in Ruhr – Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin, Bochum
Online versus Präsenz: Auswirkungen verschiedener Lernumgebungen auf die Entwicklung interprofessioneller Übergabekompetenzen bei Medizinstudierenden
Das Thema Patient*innensicherheit ist für eine hochwertige Versorgung von großer Bedeutung. Zur Gewährleistung dieser ist unter anderem das Thema „Teamarbeit“ und damit einhergehende Kommunikationsstrategien als Sicherungselemente für eine adäquate Patient*innenversorgung in intra- und interprofessionellen Teams relevant. Als konkretes Kommunikationselement zählt dazu u.a. die interprofessionelle Übergabe.
Es wird ab dem Sommer 2025 eine Untersuchung zur Überprüfung der Wirksamkeit von interprofessionellen Kommunikationstrainings in synchronen Online- und physischen Simulationsumgebungen zur Vermittlung entsprechender Übergabekompetenzen bei Medizinstudierenden durchgeführt. Ziel ist es, verschiedene Dimensionen und Prädikatoren des Lernerfolgs auf kognitiver, handlungspraktischer sowie haltungsrelevanter Ebene zu analysieren.
Kooperationspartner: Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin), Universität Witten-Herdecke.
Digitale lehr-lernplattform für die medizinische fakultät der
ruhr-universität bochum
Jährlich starten etwa 350 Personen das Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Im Laufe des Studiums nutzen die Studierenden interne und externe digitale Lern- und Studienorganisationsangebote. Dazu zählen u.a. das Lernmanagementsystem (LMS) der RUB (Moodle), diverse Studierendenverwaltungs- und Prüfungssysteme, sowie eine Vielzahl von Systemen externer (kommerzieller) Anbieter. Studierende stellen sich derzeit eigenständig ein individuelles System aus Lern- und Lernmanagementtools zusammen, um erfolgreich das Studium zu absolvieren.
Ziel dieses Projektes ist es, eine digitale Lehr-Lernplattform zu erstellen, an der Medizinischen Fakultät der RUB zu etablieren und Konzepte für einen nachhaltigen Betrieb zu generieren. Zielgruppe ist dabei die Gesamtheit aller Medizinstudierenden der RUB. Das Lehr-Lernsystem soll die von Studierenden und Lehrenden genutzten Tools kombinieren, durch eigenständige LMS-Elemente verknüpfen und niederschwellig, sowie individualisierbar, an einem Ort bündeln. Die Lehr-Lernplattform soll adaptiv gestaltet werden. Die Inhalte sollen insbesondere dem Studienfortschritt und den Bedürfnissen der Studierenden automatisch oder dem Wunsch der Nutzer*innen entsprechend präsentiert werden.
Es wurde eine Ausschreibung für eine Softwarebasis der Lehr-Lernplattform erfolgreich durchgeführt. Derzeit werden interne und externe Dienste an diese Softwareplattform angebunden. Im nächsten Schritt werden erste Inhalte in die Plattform integriert und einer erster Test durch Studierende durchgeführt.
Digitale Lehrformate zur Förderung (inter-)professioneller Kommunikationskompetenzen im Medizinstudium
Für die Entwicklung (inter-)professioneller Kommunikationskompetenzen von Medizinstudierenden werden effiziente Wege benötigt. Ein Ansatz in der didaktischen Ausgestaltung liegt dabei in der Etablierung digitaler Lehr-Lern-Ansätze, die entsprechende Skills vermitteln sollen.
Im Rahmen eines bildungswissenschaftlich begleiteten Lehrprojektes wurde die Eignung eines digitalen Lehrformats zur Ausbildung von Kommunikationsfertigkeiten im Medizinstudium untersucht. Dazu wurde im Rahmen der Lehrveranstaltungsreihe „Ärztliche Interaktion“ ein Blended-Learning-Konzept eingesetzt, das sowohl physische Präsenz- als auch Online-Simulationseinheiten umfasste. Im Fokus standen Übungseinheiten zur Vermittlung von Non-technical-Skills. Ziel war es, den Lernerfolg von Kommunikationstrainings in Simulations- vs. Onlineumgebung zu vergleichen und Modifikationsansätze für die didaktisch-methodische Durchführung zu identifizieren.
Die Ergebnisse der Pilotierung wurden auf der IFDG-Tagung 2024 vorgestellt.
Kooperationspartner: Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Katholisches Klinikum Bochum, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität.
Triage-ausbildung mit virtual reality
Dieses Projekt zielt darauf ab, Virtual-Reality-(VR)-Technologie als innovative, ressourcenschonende und skalierbare Methode zur Triage-Ausbildung zu nutzen. In einer VR-Simulation sollen Medizinstudierende die Triage von Verletzten unter realistischen Bedingungen durchführen. Die VR-Umgebung simuliert zivile Schadensereignisse, wobei repräsentative Avatare mit variierenden Verletzungsschweregraden eingebunden werden. Neben der Sichtung erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, lebensrettende Sofortmaßnahmen durchzuführen. Begleitend wird eine strukturierte Vorbereitung mit Online-Lernmaterialien sowie eine technische Einführung in das VR-System angeboten.
Im Rahmen einer randomisierten Studie wird die Effektivität der VR-Simulation untersucht und dabei verschiedene Parameter zur Messung des Lernerfolges und der Kompetenzentwicklung herangezogen. Die Ergebnisse der Studie sollen Aufschluss darüber geben, inwieweit VR-basierte Trainings eine Alternative zu realen Simulationen darstellen können.
Kooperationspartner: Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Katholisches Klinikum Bochum, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum; TriCAT GmbH, Baden-Württemberg, Ulm
Computergestützte evaluierung von prüfungsfragen
Im Rahmen des Medizinstudiums werden für die schriftlichen internen und externen Prüfungen häufig Aufgaben in Form von Single-Choice-Fragen verwendet. Der Fragenstamm setzt sich meist aus der eigentlichen Frage und einer sog. „Fallvignette“ zusammen, die der Frage voran steht und eine (mitunter medizinisch kritische) Situation schildert. Diese Vignette kann unterschiedliche inhaltliche Komplexitätsgrade erreichen. Die Aufgaben unterliegen einem strengen sprachlichen Evaluierungsverfahren, um die Studierenden bei der Beantwortung der Fragen nicht zu beeinflussen. Eine solche Einflussnahme kann z.B. verursacht werden durch versteckte „Cues“, Mehrdeutigkeit, Vagheit, irrelevanten Informationen, Negation oder undeutliche Abgrenzung mehrerer Fragen.
In diesem Projekt soll eine computergestützte Evaluierung von medizinischen Prüfungsfragen entwickelt werde, die Prüfenden eine automatisierte Rückmeldung zu erstellen Prüfungsfragen bietet. Es sollen geeignete Verfahren identifiziert und entwickelt werden, die eine automatisierte Qualitätsprüfung von Prüfungsfragen ermöglichen. Hierzu werden insbesondere Methoden des Machine Learning (ML)und der Künstlichsten Intelligenz (KI) untersucht.
Durchführung einer Bachelorarbeit zur Plausibilitätsprüfung der Nutzung von LargeLanguage Models (LLM) zur Qualitätssicherung von Prüfungsfragen.
Kooperationspartner: Germanistischen Institut, Professur für Digitale Forensische Linguistik